Wednesday, July 23, 2008
Lunch @ The World Bank
Die Weltbank ist fast so groß wie eine eigene Stadt. Heute hat Cindy uns zum Mittagessen eingeschleust. Ein Foto durften wir von ihr nicht machen, sie wollte nicht den Eindruck erwecken eine Praktikantin auf Sightseeingtour zu sein. Tommy und ich haben uns aber nach dem Essen noch ein bisschen umgeschaut - eilig zurück zur Arbeit zu kommen, hatten wir es nämlich nicht...
Meeting Juan Manuel Santos, Minister of National Defense of Colombia
One reason to get up early and skip the fabulous breakfast at ISH was definitely an invitation of my favourite think tank: The Center for American Progress. (btw: you definitely should subscribe to their hilarious cartoons) I felt a little bit weird among all these retired attendants, but at least the view was beautiful and the food nice.
I was early and found a seat in one of the front rows. Ten minutes later I was surrounded by high rank Colombian soldiery who asked me about my opinion on the FARC - I wished I was better prepared - and invited me to Colombia: "It's safe now." One Latina journalist welcomed my neighbour heartily and he introduced her to his German friend Kati - me. So much more fun than usual office boredom in I Street...
Then, Santos - the second defense minister I had seen so far in DC - entered the stage and started telling the story of how the government freed the hostages including the former presidential candidate Ingrid Betancourt on July 2nd. He spoke quite frankly and proudly about recent blows against the FARC and shared a quite optimistic outlook on Colombia's future.
For the first time in history the state was able to control the whole country. Before, even divorces were settled by the FARC in some towns that had been controlled by them. Now, the most popular institutions were the armed forces. When it came to operation checkmate Santos became euphoric: "I could go into more details, but you'll probably see the movie on it".
The host took over again and reminded the participants pedagogically to ask questions instead of giving small speeches of their own. Some of the questions were rather critical. They reminded the people of the Red Cross incident. Santos nodded understandingly - although of course he did not know anything about the Red Cross emblem until it was too late. But he had made up for it when he did invite the Red Cross staff over to his house immediately. He was wearing his pyjamas then, he added.
Two questions later, Santos mentioned the "C"-Word, referring to the Venezuelan President. Everybody laughed contently - Colombia was still one of the good! Also, Santos defended his government when he said, that he still did not know what the South American Defence Council was for. But as it was obviously meaningless it would not impose any threat to the US. The Americans were relieved and left the event punctually.
Thursday, July 17, 2008
Tuesday, July 15, 2008
No Means What? Die Sicht der USA auf das „Nein“ der Iren
Washington D.C. – die Hauptstadt der USA, weltpolitische Hochburg – Networking wird hier groß geschrieben. Eine wichtige Rolle im politischen Trubel spielen vielzaehlige Think Tanks unterschiedlichster politischer Lager.
15. Juli 2008: „No Means No: How Ireland Blocked the European Union’s Lisbon Treaty“, zu Gast Declan Ganley (Anführer und Sponsor der irischen “No”-Campaign) bei The Heritage Foundation (konservativer Think Tank). Ganley ist in Form, er erklärt den Anwesenden (hauptsächlich Amerikaner, viele Rentner, noch mehr Praktikanten) seine Motivation. Er sei Entrepreneur, Familienvater, er sei an sich für die europäische Idee, aber: was zu weit geht, geht zu weit. Stolz ist er, dass seine Kampagne erfolgreich war. Er spricht von „democracy“, die gesiegt hat. Und alle klatschen brav. Alle, bis auf einer. Der deutsche Promovend an der Georgetown University kontert, denn er kennt sich aus, mit dem vielzitierten „Demokratiedefizit der EU“. Das Europäische Parlament sei sehr wohl gewählt, der Rat ist rechenschaftspflichtig, die EU zwar durchaus ein bürokratischer Haufen, der Vertrag sei aber vor allem dazu da, dies zu vereinfachen. Seine Sitznachbarn gucken verstört um sich, Ganley ignoriert die Frage und spricht wieder vom Sieg der Demokratie. Tosender Applaus. Deniz Alkan schüttelt den Kopf.
Beim anschließenden Buffet klopfen ihm die ein oder anderen Besucher lobend auf die Schulter, ein älterer Mann sucht die Diskussion mit ihm. Er spricht auch von viel zu viel „Bürokratie“, kritisiert den Souveränitätsverlust und vergleicht die EU im gleichen Atemzug mit der ehemaligen Sowjetunion. Dem jungen Politikwissenschaftler bleibt das Sandwich im Halse stecken. Im Wissen, den Alten nicht überzeugen zu können, lässt er sich trotzdem auf eine Endlosdiskussion ein.
Ein Tag später im The Willard InterContinental Hotel: Das D.C.-Büro der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hat Alexander Graf Lambsdorff zum gleichen Thema eingeladen. „Europe’s Irish Earthquake“ ist diesmal Titel der Veranstaltung. Nach dem Essen verabschieden sich bereits die ersten Gäste. Dann tritt der liberale EU-Parlamentarier vors Mikrofon. Er erklärt wie es aus seiner Sicht zu dem „Nein“ kam. Die irische Regierung habe sich selbstsicher auf die pro-europäischen Wähler verlassen und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit der Gegenkampagne überlassen. Diese habe das „Demokratiedefizit“ bemängelt, von Kosten und unüberschaubarer Verwaltung gesprochen und zusätzlich Plakate mit Babies, denen die EU Chips implementieren wolle, im ganzen Land aufgehängt. Erschreckend eindrucksvoll.
Sein Ausblick lautete ganz nüchtern: abwarten und abwägen, wann und ob die noch ausstehenden Länder den Vertrag ratifizieren, ob die Iren ein weiteres Referendum durchführen und ob sich dann die Meinung ändere, ob man das europäische Projekt mit einer irischen Sondermitgliedschaft weiter vorantreiben könne… es gebe viele Möglichkeiten. Die EU sei ohnehin nicht mit den Vereinigten Staaten zu vergleichen. Es gebe bereits eine „EU a la Carte“ (EURO, Schengen, Sozial-Charta…). Auf eine Frage, antwortete Lambsdorff, dass die Iren selbstverständlich das Recht haben, „Nein“ zu sagen. Weitere Fragen aus dem Publikum waren wie üblich eher unreflektiert: Ob Russland der EU beitreten wolle? Ob die EU nicht an die Sowjet Union erinnere (schon wieder!)? Um Punkt 2 Uhr verließen die Anwesenden dann die Veranstaltung. Thank you Alexander – for trying!
FED II
In EINEM Zentrum der Macht
Ein Beitrag von Gastautor Chris:
Weltpolitische Entscheidungen werden in dem Wahrzeichen Washingtons, dem Weißen Haus, getroffen. Für die globale Wirtschaft aber mindestens so wichtig ist ein vierstöckiges Marmorgebäude einige Blocks westlich des Sitzes des amerikanischen Präsidenten. Die meisten Amerikaner kennen die Institution einfach als die ‚FED‘. Gemeint ist natürlich die amerikanische Notenbank Federal Reserve System.
Nachdem man eine Sicherheitsschleuse wie am Flughafen passiert hat – es war das erste Mal, dass ich in Washington meinen Personalausweis vorzeigen musste (na gut, in Bars ist es genauso, aber sonst wird man nie danach gefragt) – betritt man die heiligen Hallen der amerikanischen Geldpolitik. Als erstes fallen die zahlreichen Gemälde an den Wänden ins Auge. Dies seien teilweise die Werke der Mitarbeiter, es gebe aber auch eine eigene Abteilung, die sich mit dem Zukauf von Kunstwerken befasst, erläuterte Michael.
Für die FED wichtiger ist aber natürlich der volkswirtschaftliche Bereich. In den Abteilungen Monetary Affairs, International Finance und Research&Statistics forschen fürstlich vergütete Mitarbeiter – das Einstiegsgehalt liegt bei beachtlichen $120.000 – wie in anderen Think Tanks zu aktuellen wirtschaftspolitischen Fragestellungen und bereiten die Treffen des Vorstandes vor. Das wichtigste dieser Treffen sei das Federal Open Market Committee (FOMC), erklärte Michael. Alle sechs Wochen träfen sich die acht Gouverneurs, der Vorsitzende sowie fünf Präsidenten der zwölf regionalen Einzelbanken, um den kurzfristigen Zielzinssatz festzulegen. Der Vertreter des Distrikts New York sei immer anwesend, die anderen elf Präsidenten rotierten.
Der vom FOMC festgelegte Zinssatz gilt für kurzfristige Ausleihen (über Nacht) zwischen Banken. Effektiv ergibt er sich natürlich aus Angebot und Nachfrage. Der Trading Desk in New York vollzieht tägliche sogenannte Open Market Operations, damit sich Angebot und Nachfrage beim effektiven Zinssatz einpendeln.
Bei einem anschließenden Kaffee auf der Dachterrasse der FED wurde klar, dass es neben Macht und einem guten Einkommen noch einen dritten Grund gibt, warum man bei der FED arbeiten sollte: Man hat einen herrlichen Blick auf Washington DC und die zweite Zentrale der Macht, das Weiße Haus.
Friday, July 11, 2008
by the way
meine Postkartenaktion läuft erstaunlich gut, ich komme mit dem Schreiben kaum nach. Weiter so! Coolerweise brauchen die meisten Karten kaum mehr als 3-4 Tage.
Auch in meinem anderen Blog habe ich in letzter Zeit viel geschrieben... für alle Stromberg- und Katifans... :)
Tuesday, July 08, 2008
China's Spring and Summer
The journalist James Miles had some interesting insight. He reported that the Tibet Demonstrations started as an economic riot - the ethnic aspect was only added later for the West to understand the conflict. Miles was the only foreign journalist in Lhasa when violence broke out on March 14th.
Miles: "I’ve been a journalist in China (...) for about 15 years or more. This was my first officially approved visit to Tibet. It came about I think, because of a conversation I had with a foreign ministry official, late last year, to whom I said kind of teasingly, that I had been in China all this time, and I’ve never been to Tibet. He said, why don’t you apply then? Which I have to confess, I hadn’t done for quite a long time. They do organize trips for journalists from time to time, in big groups, but it is very rare for them to allow individuals to go in."
Miles: "It was striking to me, watching all this, that hardly anyone said to me, as I watched this violence occurring, that this was anything related to independence or support for the Dalai Lama or anything else. Inflation was in fact one of the issues that kept coming up. Oddly, the price of clothing, which I was told had risen very rapidly, and there was resentment expressed that officials had given the impression that this new train service would help somehow keep prices down in Lhasa."
The Journalist also reported about a growing self-esteem of the Chinese population. The young Chinese see China as a serious global player who can stand up to the Western world. The governments learning process of handling international relations is pretty steep. When Brown met with the Dalai Lama, Chinese authorities reacted less critical than before, when the Dalai Lama met with Merkel in Germany.
"The Olympics was clearly a major factor in their decision to reopen talks with the Dalai Lama. (...) It is very hard to imagine what the kind of end game of such a dialogue could be. The Chinese do not want the Dalai Lama back in China. From their perspective I think it would be seen as bringing in a Trojan horse. A champion of democracy who would – no matter what he said – be trying to whittle away at Chinese sovereignty over Tibet."
There is a middleclass arising in China. Urban residents start to own property and know how to use the internet and how to make money.
Considering the earthquake, Premier Wen Jiabao was highly respected for the government's quick reaction and their openness of working together with NGOs. Miles: "Unlike in such situations normally in China, there wasn't an attempt to keep one away from information but rather to provide as much as possible."
Monday, July 07, 2008
Sehenswert: Do schools kill creativity?
Einen richtig guten Link hat mir Björn letzte Woche zukommen lassen, den ich mit Euch teilen will. Für alle Fans von guter Bildung und gutem British English. :)
Ein Vorgeschmack:
in our education system mistakes are the worst things...
BUT:
wrong ≠ creative
intelligence is diverse, dynamic and distinct
Shakespeare was in somebody's English class... :)
Friday, July 04, 2008
4th of July
Wednesday, July 02, 2008
Library of Congress and Supreme Court
Heute habe ich mir einen Tag frei genommen, um mit Oz und anderen Residents die Library of Congress - die angeblich größte Bib der Welt - zu besichtigen. Als Kluge-Stipendiaten getarnt (Oz ist einer) haben wir eine exklusive Tour bekommen. Unter anderem habe ich heute eine Original-Gutenbergbibel gesehen, die Geburtsurkunde Amerikas (eine Karte, auf der erstmalig der Name "Amerika" verzeichnet ist im Wert von 10 Mio US-Dollar!), den Entwurf von Martin Luther Kings Rede "I have a Dream", das kleinste Buch der Welt, ... Die Library erinnert an die Pariser Oper und nicht an eine Library und beinhaltet alle aktuellen amerikanischen Copyrights, den ältesten Koran, die Reste von Jefferson Bibliothek (2/3 ist verbrannt) in 17 Sprachen, ... Die Library war außerdem das erste staatliche Gebäude, das mit Glühbirnen ausgestattet war, die etwas zehn Stunden brannten. Man wusste damals nicht, ob diese Erfindung sich durchsetzen würde... :)
Maria und ich haben dann den Supreme Court gesucht (wirklich nicht einfach zu finden, kaum beschildert und die Menschen, die wir gefragt haben, haben uns teilweise fehlgeleitet...). Vor dem Gebäude haben wir eine Petition gegen die Todesstrafe unterschrieben und dann einen Blick in den mächtigen Court geworfen.
Wir hatten im Anschluss zwar auch noch Interesse an der Declaration of Independence in den National Archives (wieder eine reinste Schnitzeljagd), aber die Schlange war uns dann doch viel zu lang...