Sightseeing ganz alleine.
Zunächst musste ich feststellen, dass weder Reiseführer noch die Beschilderung vor Ort mir weiterhelfen konnten. Also entschied ich mich auf meinen "Orientierungssinn" zu verlassen.
Alle, die noch nie mit mir unterwegs waren, lesen an dieser Stelle bitte nicht weiter.
Das, was so ähnlich aussah wie der eine Obelisque in Paris, schien das Washington Monument zu sein. Es wurde zu Ehren des ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, George Washington, errichtet. Das Washington Monument ist 169,3 Meter hoch und an der Basis 16,8 Meter breit. Es war zu seiner Zeit (bis zur Fertigstellung des Eiffelturms 1889) das höchste Bauwerk der Erde und löste damit den Kölner Dom ab (so ein Mist). Bis heute ist es der höchste Obelisk der Welt. Das Monument sieht etwas langweilig aus, es war ursprünglich auch ganz anders geplant. Um den Obelisken sollte eine Säulenhalle mit Statuen von Washington und anderen Helden des Unabhängigkeitskriegs gebaut werden. Dazu mangelte es zunächst an Geld. Der Staat zog das versprochene Geld zurück und auch die vom Papst Pius IX. gespendeten Steine durften aus "Religionsfreiheit" nicht verwendet werden. Dann brach der amerikanische Bürgerkrieg aus und verhinderte eine Weiterarbeit... das ist eine Urban Legend, die ich im Vorbeilaufen an einer amerikanischen Pfadfindergruppe aufgeschnappt habe. Nachzulesen auch bei Wikipedia.
Mit ein bisschen Raten ging es dann auf die Suche zu den anderen beiden Memorials, die ich mir für heute vorgenommen hatte. Vom Wasser aus konnte ich schon das Jefferson Memorial sehen. Thomas Jefferson war der 3. amerikaniche Präsident. Er ist der Autor der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Das Gebäude hat mich ein bisschen an das Pantheon in Rom erinnert. Da es direkt am Pontomac gelegen ist, hat es aber sein eigenes Flair. Da ich von dortaus alleine nicht weiterwusste, habe ich den Securityguard gefragt. Man sollte sich allerdings vorher überlegen, wo man ist und wo man hinwill... :)
Declaration of Independence:
Da ich mittlerweile ganz gut Black American (verstehen) kann, habe ich dann auch den Weg gefunden. Vorbei ging es an Baseballspielenden Kids (niemand hat jemals den Ball getroffen) zum Franklin Delano Roosevelt Memorial. Nachdem er sich für Jeffersons Memorial eingesetzt hatte, bekam er anscheinend selbst eins. Er war von 1933 bis zu seinem Tod 1945 der 32. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er wurde nach seiner ersten Amtszeit dreimal wiedergewählt und ist damit der einzige Präsident, der länger als zwei Wahlperioden amtierte. Aufgrund der kritischen außenpolitischen Lage, bedingt durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, entschied sich Roosevelt für eine dritte und vierte Amtszeit zu kandidieren und setzte sich somit über die von George Washington eingeführte freiwillige Selbstbeschränkung hinweg. Erst seit einer Verfassungsänderung im Jahre 1951 gibt es eine formale Begrenzung auf zwei Amtszeiten (Zum Glück, sonst kämen andere Menschen aufgrund des Irakkrieges evt. auch noch auf diese Idee...). Bezeichnend fand ich, das neben ihm sein Hund verewigt wurde. Die Statue seiner Frau (ich dachte erst, dass sei er, bis ich ihre Schuhe gesehen habe), steht irgendwo um die Ecke.
Auf meinem Heimweg habe ich mich dann so lange verlaufen bis ich am anderen Ende des Ufers den Obelisquen Washingtons wiedergesehen habe. Der ist ja bekanntlich recht hoch. Ein paar Eindrücke meines Irrweges:
No comments:
Post a Comment